Samstag, 23. März 2013

Pirminius-Rundweg im Pfälzer Mühlenland vom Kloster Hornbach über die Grenze nach Frankreich

Motiv auf dem Pirminiusweg kurz vor der Grenze nch Frankreich
Im Rahmen unserer Aufenthaltes im Hotel Kloster Hornbach werden wir auf den Hl. Pirminus aufmerksam. Pirminius ist nicht nur Gründer des Klosters Hornbach, sondern auch Namensgeber eines attraktiven Wanderweges im äußersten Südwesten der Pfalz. In einer Runde von ca. 25 km führt der Weg ab dem Kloster Hornbach über Abschnitte des Pfälzer Jakobsweges bis nach Moulin d'Eschviller in Lothringen, ehe er auf der historischen Mühlenroute zurück nach Hornbach leitet. Die Strecke ist nahezu perfekt markiert, so dass wir (ohne Wanderkarte und nur mit grober Beschreibung ausgestattet) die Route trotz des unfreundlichen Wetters nicht verfehlen. Unsicher sind wir uns lediglich auf einem unmarkierten Abschnitt kurz vor der Grenze nach Frankreich. Aus Vorsichtsgründen gehen wir noch einmal ein Stück zurück, bis wir sicher sind, auf dem richtigen Weg zu sein. Verlaufen sollten wir uns besser nicht, denn außer uns sind heute keine weiteren Wanderer anzutreffen. Ratschläge von Mitwanderern fallen daher aus.
Diashow von Fotos der Wanderung      Post über unseren Aufenthalt im Hotel Kloster Hornbach    Routenbeschreibung Pirminiusweg

Markierungen am Pirminiusweg
Der Pirminiuswegs folgt zunächst dem Jakobsweg auf seiner Route von Hornbach nach Metz. Nach ca. einstündiger Strecke teilen sich die Wege. Während der Jakobsweg weiter nach Westen führt, biegen wir nach Süden in Richtung der nördlichen Vogesen ab. Auf der Strecke durch dünn besiedeltes Gebiet wechseln sich landwirtschaftlich genutzte Flächen mit ausgedehnten Wäldern ab. Die wenigen kleinen Ortschaften auf unserer Route wirken eher ärmlich. Viele Häuser sind sanierungsbedürftig. Wohlstand ist in diesen Orten offensichtlich nicht zu Hause. Wir treffen nur selten auf Bewohner, werden aber immer ausgesprochen freundlich gegrüßt.



Grenze nach Frankreich bei Ormersviller
Friedenskreuz auf der Burg
Ein unauffälliger Steinblock markiert die Grenze
zwischen Deutschland und Frankreich. 2:15 Std. sind wir bis hier unterwegs. Auf den Höhen pfeift ein kalter Wind, aber noch bleibt es trocken.
Der nächste Anstieg führt auf einen als 'Burg' bezeichneten 370 m hohen Hügel. Große bearbeitete Steinblöcke lassen ahnen, dass auf der Höhe ehemals eine Burg lag. Das 'Friedenskreuz' erinnert an Gefallene der letzten großen Kriege. Wenn wir heute durch diese Landschaft wandern, erinnern wir uns mit Schrecken und Dankbarkeit, dass vor nicht einmal einhundert Jahren in diesem Gelände 'Westwall' und 'Maginot Linie' zwischen ehemaligen 'Erzfeinden' verliefen.


Motiv an der Chapel St. Joseph bei Ormersviller
Oberhalb der Ortschaft Ormersviller führt die Wanderroute an dem unattraktiven Gebäude der 'Chapel St. Joseph' vorbei. Schauer mit Eisregen setzen ein und treiben zur Fortsetzung des Weges an.
Bis Moulin d'Eschville, wo wir eine Pause einlegen wollen, sind zwar nur noch 45 Minuten zu gehen, aber aufgrund von Forstarbeiten ist der Weg aufgewühlt und schlammig. Weitere Schauer mit Schnee und Eisregen machen die Strecke noch ungemütlicher und lassen uns den Schritt bechleunigen.




Moulin d'Eschviller
Nach 3:20 Std. erreichen wir Moulin d'Eschviller. In Anbetracht des üppigen Schmucks künstlicher Blumenpracht ist unser Vertauen in die Qualität des Hauses gestört. Wir geben unsere Absicht zur Einkehr auf und verzehren statt dessen unter einem der Schirme auf der Terrasse unseren restlichen Reiseproviant vom Vortag. Bald beginnen wir zu frösteln. Zeit, weiterzugehen.







Motiv am Pirminiusweg
Auf der Trasse einer ehemaligen Eisenbahnlinie folgt der Weg vorerst dem Schwalbbach ('La Schwalb'), ein Zufluss des Hormbaches, an dem mehrere ehemalige Mühlen und stillgelegte Sägewerke liegen. Eine unansehnliche Häusergruppe ist als 'Bahnhof' bezeichnet, ohne dass wir einen Bahnhof erkennen. Indizien wie Baustil von Häusern und Autokennzeichen lassen erkennen, dass wir inzwischen die Grenze von Frankreich nach Deutschland überschritten haben müssen. Den Grenzübertritt haben wir nicht bemerkt.





Vogesenblick am Pirminiusweg
Die Route führt nun vom Tal des Schwalbaches in hügeliges Gelände. Schneeschauer halten uns im ständigen Wechsel zwischen Steigungen und Gefällstrecken munter. Von einer Kuppe lässt sich der 'Vogesenblick' erahnen. Wie attraktiv muß diese Route erst bei gutem Wetter sein? 1,2 km vor Hornbach lädt die Gimpelwaldhütte noch einmal zur Einkehr. Wir verzichten. Die Perspektive unseres kleinen Hotelparadieses zieht uns ohne weiteren Aufenthalt zurück zum Kloster Hornbach.





Historische Stadtbefestigung von Hornbach
Mit Vorfreude auf den Komfort unseres Hotels und eine heiße Dusche kommen wir 5,5 Stunden nach dem Aufbruch (davon 5:10 Std. Gehzeit) wieder in Hornbach an. Ein letzter kleiner Anstieg führt auf den befestigten Hügel der Altstadt, in deren Zentrum uns das Hotel im Kloster empfängt. Drei Stunden können wir nun ausspannen, bis uns das Abendessen wieder munter stimmt.
Das gebuchte Arrangement verspricht unter dem historischen Kreuzgewölbe des Restaurants 'Refugium' ein festliches Abendmenü mit passender Weinbegleitung in intimer Atmosphäre. So lassen wir uns gerne am Abend unseres 35. Hochzeitstages verwöhnen. Das Versprechen wird eingelöst

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