Donnerstag, 4. August 2016

Rundweg über das Tascheljöchl, 2772 m, hochalpiner Übergang im Vinschgau

Panorama des Alpenhauptkamms am Tascheljöchl

Gipfelkreuz am Tascheljöchl, 2772 m Am Gipfelkreuz Tascheljöchl, 2772 m, Grawand im Hintergrund Die letzte Wanderung unseres Aufenthaltes im mittleren Vinschgau führt uns einmal mehr in das Schnalstal zu einer Wanderung über das Tascheljöchl. Die lange Wanderung über das hochalpine Joch zwischen Schnalstal und Schlandrauntal sind wir zuletzt 2002 gegangen. Mittlerweile sind wir bescheidener und entscheiden uns für einen Rundweg im Schnalstal über das Tascheljöchl. Vermeintliche Ortskenntnis lässt uns die Wanderkarte zunächst ignorieren. Nach 30 Minuten Anstieg im hinteren Lagauntal breiten wir endlich die Wanderkarte aus und bemerken, dass wir von hier nicht auf das Taschenjöchl gelangen werden. 2 Stunden sind wir bereits unterwegs, von denen uns eine Stunde der Irrtum kostet, bis wir endlich wieder auf den über das Taschenjöchl führenden Archäologischen Wanderweg A4 treffen. 1,5 Stunden relativ steiler Anstieg liegen bis zum Tagesziel noch vor uns, aber die Mühe lohnt sich! - Fotoserie der Wanderung


Wieshof im hinteren Schnalstal Die Wanderung startet am Wieshof (letzter Hof vor der abschreckenden Ortschaft Kurzras am Talende), hinter dem der Archäologische Wanderweg A4 moderat ansteigend durch lichten Lärchenwald verläuft.










Lagaunbach im Lagauntal Nach ca. einstündiger Wanderung erreichen wir das Lanschaftsschutzgebiet Lagauntal, ein bisher kaum erschlossenes sumpfiges Hochtal, in dem steinzeitliche Artefakte gefunden wurden. Die Zukunft dieses einzigartigen Biotops ist jedoch unsicher, nachdem die südtiroler Landesregierung ein von der Gemeinde entschiedenes Erschließungsverbot gegen öffentlichen Widerstand streichen ließ.
Anstatt das Tal an seinem östlichen Ende zu queren, folgen wir einem parallel zum Lagaunbach verlaufenden Pfad, der in Richtung des hinteren Lagauntals ansteigt. Mit zunehmender Strecke werden Wegspuren schwächer und verlieren sich schließlich. Wir befragen die Wanderkarte und müssen erkennen, falsch abgebogen zu sein. Diesem Umstand verdanken wir immerhin eine kleine Exkursion im Lagauntal, die wir gleich noch einmal in Gegenrichtung gehen, bis wir auf den Weg A4 treffen.


Tascheljöchl, 2772 m "Taschenjöchl 1:40" besagt ein Wegweiser. 600 Höhenmeter Anstieg auf einem nicht schwierigen, aber überwiegend steilem Bergpfad liegen vor uns. Stufenweise arbeiten wir uns im unübersichtlichen Gelände in die Höhe. Ein Gipfelkreuz, das wir noch nicht kennen, verleiht noch einmal Flügel für die letzten Meter. Nach 1:30 Std. Anstieg ab Lagauntal bzw. 3:30 Std. Wegzeit stehen wir am Gipfelkreuz des Jochs.








Kurzras im Schnalstal Vom Sattel bietet sich ein weiter Blick über die Ötztaler Alpen am Alpenhauptkamm. Kurzras am Ende des Schnalstals wirkt wie eine Miniaturwelt. Der Gipfel der Grawand liegt gerade noch unterhalb der Wolkengrenze, während Gipfel von Weißkugel, Finailspitze und Similaun bereits von Wolken umhüllt sind. Die Wetterentwicklung müssen wir im Auge behalten. Aus westlicher Richtung strömen dichte, dunkle Wolken heran.







Biwak und Ruine der ehemaligen Heilbronner Hütte am Tascheljöchl Im Windschatten einer Ruine der ehemaligen Heilbronner Hütte gestatten wir uns eine kurze Pause. Einen Picknicktisch, der sich neuerdings neben einer Notunterkunft auf dem breiten Sattel befindet, besetzten 5 Wanderer, übrigens die einzigen, die uns am Joch begegnen. Am Tisch wäre es uns ohnehin im Wind zu kalt. Außerdem rasten wir traditionell im Windschatten der Ruine und lassen an diesem Platz Erinnerungen an Heldentaten vergangener Zeiten aufleben.







Berglalm, 2214 m Der Abstiegsweg Nr. 5 führt über die Berglalm, 2214 m, die wir nach 1:10 Std. ab Joch erreichen. Die aus dem Schnalstal leicht erreichbare Alm ist eher ein Ziel für Familienwanderungen. Aus Lautsprechern verschmutzt Volksmusik die Landschaft. 'Schnaps' und 'Schnapseln' scheinen die wichtigsten Themen zu sein. Nach einem kühlen Getränk ziehen wir weiter, um den Bus an der Haltestelle Gerstgras nicht zu verpassen, mit dem wir 2 Haltestellen in Richtung Wieshof fahren, an dem unser Auto parkt. (Rückweg: 2 Stunden, Hinweg: 2,5 Stunden + 1 Stunde Umweg, Höhenunterschied: ca. 850 m exkl. Umweg)

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